Motivbarren allgemein - Bei den Motivbarren unterscheidet man primär zwischen den Lizenz- bzw. Werbebarren und den Motiv-Sammelbarren. Werbebarren tragen neben dem eigentlichen Hersteller zumeist den Namen und das Logo von Bankhäusern oder Edelmetallhändlern. Motiv-Sammelbarren sind im Regelfall normale Barren mit rückseitigen Sammelmotiven. Auch Kombinationen mit Sammelmotiven bei Werbebarren sind bekannt.
Lizenz- und Werbebarren - Einige Hersteller (z.B. Argor-Heraeus, Metalor, Valcambi, Degussa AG) stellten und stellen werbende Motivbarren aus Gold, Silber, Platin und Palladium im Auftrag von Banken und Händlern her.
Zusätzlich zum Webemotiv findet sich meist ein kleines Schmelzerzeichen auf der Barrenoberseite, welches den eigentlichen Hersteller verrät.
Die meisten Lizenzbarren werden von LBMA-zertifizierten Herstellern produziert. Im Gegensatz zu den normalen Handelsbarren unterliegen Lizenzbarren am freien Markt häufig gewissen Einschränkungen.
Motiv-Sammelbarren - Die klassischen Motivbarren tragen auf der Barrenrückseite dekorative Sammelmotive aus den unterschiedlichsten Themenbereichen (Automobile, Städte, Flugzeuge, Schiffe, historische Ereignisse, Kulturdenkmäler…). In Gold handelt es sich meist um kleine Barrengrößen zu einem, zwei oder zweieinhalb Gramm. Bei den silbernen Motivbarren ist die volle Unze am geläufigsten.
Im Bild rechts ein Motivbarren von Heraeus mit einem Gramm Feingewicht.
Mache Bankhäuser (z.B. die UBS/USB) greifen für ihre eigenen Motivbarren auf verschiedene Hersteller zurück. Im Bild oben links ein 250 Gramm Lizenzbarren der Commerzbank. Der Barren trägt zusätzlich das Schmelzerzeichen von Argor-Heraeus (AH im Kreis). Bis auf das abweichende Stempelbild entspricht der Barren exakt dem normalen Goldbarren von Aror-Heraeus.
Im Bild rechts ein 100 Gramm Goldbarren der UBS in der typischen Blisterkarte (produziert von Argor-Heraeus).
Die Bilder oben zeigen (von links nach rechts) Lizenzbarren der Bankhäuser Aargauische Hypotheken- & Handelsbank (Hypo Aargau), Schweizerische Volksbank und der Union de Banques Suisses (UBS / SGB). Die Produktion erfolgte bei Argor bzw. Argor-Heraeus in der Schweiz.
Motivbarren in der Numismatik - Der Markt für sammelbare Motivbarren ist sehr übersichtlich. Alte und seltene Motivbarren renommierter Hersteller, Werbebarren von ehemaligen Bankhäusern (z.B. Bank Leu, Thurn und Taxis…) und gewisse thematische Motivserien sind bei Sammlern sehr beliebt und werden teils mit numismatischen Aufpreisen gehandelt.
Die meisten Angebote für historische und moderne Motivbarren finden sich abseits des normalen Bank- und Edelmetallhandels.
Motivbarren im Handel - Die Handelsfähigkeit von modernen Motivbarren ist im Regelfall eingeschränkt. Zwar ist der eigentliche Hersteller meistens bankhandelsfähig, die werbenden Motivprägungen schränken den Kreis der potentiellen Ankäufer allerdings stark ein.
Bank X wird Ihren Kunden kaum einen angekauften Barren mit Werbelogo von Bank Y weiterverkaufen wollen.
Dementsprechend wird abseits der vertreibenden Banken/Händler nur sehr selten der volle Ankaufspreis für fremde Motivbarren gezahlt.
Im Bild oben rechts ein seltener 10 Gramm Goldbarren (Prägebarren) von Thurn und Taxis. Die Produktion erfolgte hier durch die ehemalige deutsche Degussa AG (heute Umicore).
Oben (von links nach rechts) 2,5 Gramm „Schweizer Regionalbanken“ von Metalor, die Neue Aargauer Bank (Argor-Heraeus) und ein alter Argor-Barren von der Bank Rhoner AG.
Verschiedene 2,5 Gramm Goldbarren von Raiffeisen (Produktion bei Argor-Heraeus).
Moderne Motivbarren
Asiatische Prägungen und Motive sind in den letzten Jahren auch in Europa populär geworden. Neben den bekannten Anlagemünzen in Gold und Silber werden auch entsprechende Motivbarren im spezialisierten Fachhandel vertrieben.
Insbesondere die chinesischen Barren mit Lunar-Kalendermotiven haben eine große Fangemeinde unter den Barrensammlern.
Im Bild links ein Lunar Goldbarren von Pamp suisse mit dem Motiv der Schlange (2013 - Jahr der Schlange).